BLEIB AUF GRÜN!

Die Schwerkraft ist ein Hund und in manchen Positionen würde man sich sehnlichst wünschen, beim Frühstücksbuffet nicht so herzhaft zugegriffen zu haben. Nämlich dann, wenn man mitten im grünen Parcours hängt – zwei Meter über dem Boden, linke Hand auf auf halb acht und Beine fast im Spagat – Hilfee!

„Bleib auf grün!“ schreit Kletterprofi Stefan  als die fünfzehnjährige Tamara in ihrer Not nach einem gelben Griff angeln will – der allerdings viel zu weit weg ist… „Unter deinem linken Knie – der Knubbel!“ Tatsächlich – mit eiserner Entschlossenheit zwingt der Teenager sein Bein in die gewünschte Position und schafft es schließlich doch noch eine Stufe höher. Drei Griffe später steht sie wieder an. Wieder bekommt sie eine Anweisung: Knie flach, Bauch zur Wand, Hand rüber auf drei Uhr!“ Einmal geht’s noch hinauf, dann ist endgültig Schluss – Tamara gibt das vereinbarte Signal und stößt sich leicht ab – elegant segelt sie zu Boden, fest am Seil hängend – die Bedienung der topmodernen Toppas-Selbstsicherungsanlage, ist  immer das Erste was Experte Stefan seinen Schützlingen beim Kletterkurs beibringt.

„War super für das erste Mal!“ lobt Stefan anerkennend. „Wie war’s – nicht zu schwer, oder?“ Tamara ist völlig außer Atem und weiß nicht, ob sie zuerst nicken, oder den Kopf schütteln soll. Sie blickt noch einmal die imposante neue Boulderwand im frisch errichteten Alpenrose-Spa’s hinauf – dreizehn Meter,  sechs Routen in den Schwierigkeitsgraden 2-6 – sie selbst hat grad eine 3er probiert. „Neun Meter waren das sicher, wo du da warst!“ zeigt Stefan auf einen grünen Griff im mittleren Drittel der Wand. „Cool!“ keucht Tamara und macht keine Anstalten, aus ihrem Klettergeschirr zu schlüpfen. „Noch eine?“ fragt Stefan? Diesmal nickt das Mädchen sofort.